Denken und Handeln in Widersprüchen
Prinzip Leadership
Mit zunehmend anspruchsvollen Produkten oder komplexen Dienstleistungen, schnelleren Entwicklungszeiten, kompetenten Mitarbeitenden, mehrdeutigen Strukturen und unter Bedingungen dauernder Veränderungen muss eine Führungskraft viele Widersprüche und Ambivalenzen aushalten. Oder sie als Ressource verstehen und gestalten. Mehr Interessen vertreten zu müssen, aber weniger Handlungsspielraum zu haben, kann auch bedeuten, Konflikte als Energie zu nutzen und Beschränkungen als Orientierung.
Erfolgreich Führen
Das Drei-Säulen-Prinzip
Erfolgreiches Führen heisst: im Einklang mit den herausfordernden Aufgaben und sich selbst als Führungspersönlichkeit zu sein und basiert auf drei Säulen:
- Erstens auf dem Wissen um grundlegende theoretische Zusammenhänge und Modelle wirksamer Führung. Dieses ermöglicht es, das alltägliche Geschehen zu beobachten, sinnvoll einzuordnen und zu interpretieren.
- Zweitens auf der Fähigkeit, der Situation und den Zielsetzungen entsprechende Führungsinterventionen zu entwickeln und diese zielgerichtet zu setzen.
- Die dritte Säule erfolgreichen Führens ist die individuelle Lernfähigkeit in einer selbstbewussten Balance zwischen Stabilität und Veränderungsfähigkeit der eigenen Persönlichkeit.
„Das Wort Lernen bezeichnet zweifellos eine Veränderung irgendeiner Art. Zu sagen, um was für eine Art der Veränderung es sich handelt, ist eine schwierige Angelegenheit.“
Gregory Bateson
Wer die Fähigkeit besitzt, mit Gruppen umzugehen – also Gruppenprozesse zu analysieren, zu verstehen und das einzigartige Potenzial einer Gruppe zu nutzen – hat allerbeste Voraussetzungen zum Gestalten, Führen und Verändern. Alles, was es dafür braucht, ist die Entscheidung sich darauf einzulassen.
Einschlägige Führungskräfte-Entwicklungsprogramme vermitteln vieles, das im Führungsalltag wichtig ist: von Auftragserteilung bis Feedback. Von Management by Objectives bis Projektmanagement. Doch das Wichtigste, das sie vermitteln müssen, ist eigentlich ganz einfach - und darum umso anspruchsvoller: Mut und Vertrauen in sich und in andere, Feedback-Fähigkeit und Offenheit.
Die Organisationsstrukturen der Unternehmen und die Art, wie sie ihre Leistungen erbringen, haben sich in den vergangenen Jahrzehnten stark gewandelt. Netzwerkartige Strukturen werden immer wichtiger und Hierarchiestufen spielen eine geringere Rolle. „Laterale Führung“ kann bereichsübergreifende Arbeitsteams in Unternehmen in wahre Innovationszellen verwandeln.
Neue, komplexe Aufgaben stehen immer mehr auf der beruflichen Tagesordnung und Führung muss in Echtzeit ablaufen. Solange sich die Arbeit in geplanten Bahnen bewegt, helfen eingespielte Mechanismen und Strukturen. Bei unerwartet auftretenden Problemen jedoch werden zusätzliche soziale und kreative Kompetenzen zu zentralen Erfolgsfaktoren.
Je tiefgreifender Veränderungen sind, desto eher zeigen sie tiefgreifende Wirkungen. Betroffene Personen, Teams und Abteilungen können eine „Orientierungsreaktion“ entwickeln: Erhöhte Aufmerksamkeit, Schutzbedürfnisse, Ängste, Hilflosigkeit aber auch Hoffnungen und Wünsche. Das Ziel im Change-Prozess ist der Wandel von der wahrgenommenen Fremd- zur zielorientierten Mit- und Selbstbestimmung.
Wenn Menschen in Gruppen arbeiten, tun sie das einerseits auf der so genannten Sachebene und damit in der Frage, wie eine gestellte Aufgabe gelöst werden kann. Sehr oft konzentrieren sie sich dabei auf diese Ebene. Doch ob eine Gruppe als echtes Team agiert, wird auf einer zweiten Ebene entschieden: der Prozessebene. In der Fähigkeit, notwendige Synergien zu schaffen unterscheiden sich echte Teams von „normalen“ Arbeitsgruppen. ...
„Das Wort Lernen bezeichnet zweifellos eine Veränderung irgendeiner Art. Zu sagen, um was für eine Art der Veränderung es sich handelt, ist eine schwierige Angelegenheit.“
Gregory Bateson