Wirkungsvolles Führen ohne Weisungsbefugnis

Die Organisationsstrukturen der Unternehmen und die Art, wie sie ihre Leistungen erbringen, haben sich in den vergangenen Jahrzehnten stark gewandelt. Netzwerkartige Strukturen werden immer wichtiger und Hierarchiestufen spielen eine geringere Rolle. „Laterale Führung“ kann bereichsübergreifende Arbeitsteams in Unternehmen in wahre Innovationszellen verwandeln.

Laterale Führung – ein Widerspruch in sich?

Die Teilnehmer/-innen von Arbeitsgruppen gehören in der Regel unterschiedlichen Funktionen und Positionen innerhalb eines Unternehmens an. Häufig müssen sie Lösungen auf der Basis divergierender Interessen finden. Sie müssen komplexe Projekte zum Gelingen bringen, die Verständigung unter Experten oder Meinungsbildungsprozesse und Entscheidungsfindung in Kollegialgremien gewährleiten.

Die Führung solcher Arbeitsgruppen aber ist weitgehend nicht mit Weisungsbefugnis und disziplinarischer Unterordnung verbunden. Entsprechend schwierig ist laterale Führung in der Praxis, denn sie basiert auf hoher persönlicher Autorität und Integrität, professioneller Offenheit und Vertrauen, auf funktionierender Kommunikation in Austausch- und Abgleichprozessen, professionellem Umgang mit notwendigen Widersprüchen, Toleranz für Vieldeutigkeit und Verständnis für organisationale Mehrfachzugehörigkeiten.

Laterale Führung folgt mehr einer zirkulären Logik als einer Logik der linearen Konsequenz: Die Beteiligten müssen lernen, für die Auffassungen und Interessen der Anderen offen zu sein und angemessen lange offen zu lassen, welche Entscheidungen und konkreten Schritte die richtigen sind. Denn zielführend ist nicht, den besten Weg durchzusetzen, sondern das übergeordnete Ziel zu erreichen. Auf dem Weg dahin sind meistens mehrere Wege richtig.

Dieses Training unterstützt die Teilnehmenden in der Entwicklung spezifischer persönlicher und „handwerklicher“ Fähigkeiten und Fertigkeiten unter den Vorzeichen von bereichsübergreifende Kooperationen, Vernetzungen, flachen Hierarchien sowie Team- und Projektarbeit.

Die wichtigsten Disziplinen lateraler Führung sind:

  • Vertrauen zwischen den Beteiligten aufbauen
  • Kommunikation herstellen
  • Verständigung erreichen
  • Machtgefüge reflektieren und im Sinn der Zielerreichung organisieren

Die wichtigsten „operativen“ Instrumente lateraler Führung sind:

  • Denkgebäude öffnen
  • Mentale Modelle austauschen, klären und erweitern, damit Verständigung entsteht
  • Klären der individuellen Interessen, um Ziele, Herausforderungen und professionelle Werte
  • Kommunikation in der Kooperationsbeziehung verbessern, insbesondere Verständigungsbrücken schaffen
  • Vertrauen erzeugen und erhalten
  • Restriktionen und Zwänge offen legen.
  • Machtverhältnisse, Zwänge und andere strukturelle Elemente der Situation anerkennen
  • Ein gemeinsames Ziel, eine gemeinsame Vision kreieren.